GAS HEIZUNGEN

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Gas-Brennwerttechnik

© Bösch

Unter Brennwerttechnik versteht man, dass bei der Verbrennung des Brennmaterials auch die Energie genutzt wird, die bei der Kondensation der in den Abgasen enthaltenen Restfeuchte frei wird (sog. "Brennwertkessel" oder "Kondensationskessel").

Der Brennwert (manchmal auch als oberer Heizwert oder HO bezeichnet) ist die Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung eines Brennstoffs frei wird, inklusive der Verdampfungswärme des Wassers im Abgas.

Die Details:

Jeder Brennstoff weist einen gewissen Wassergehalt auf. Bei der Verbrennung entsteht also auch Feuchtigkeit (Wasserdampf), die normalerweise durch den Kamin mit den Rauchgasen abgeführt wird. Wenn die Rauchgastemperatur sehr niedrig wird (insbesondere bei ungedämmten Kaminen im oberen Teil oft der Fall), so kondensiert die Feuchtigkeit aus, was bei nicht korrosionsbeständigen Kaminen zu Schäden (Versottung*) führt. Wenn man aber die Wärme, die bei der Kondensation frei wird, im Kessel ausnützt, so spricht man von Brennwerttechnik.

Der Brennwert eines Stoffes ergibt sich aus dem Heizwert sowie der latenten Energie, die in der Feuchtigkeit der Abgase steckt. Der Brennwert ist also unterschiedlich je nach Wassergehalt im Brennstoff immer etwas höher als der Heizwert. Da der Wirkungsgrad immer auf den (unteren) Heizwert HUbezogen wird, können sich dadurch (nur rechnerisch!) Wirkungsgrade über 100% ergeben.

Wann kann diese Technik eingesetzt werden?

Hauptsächlich wird diese Technik bei Gas(kondensations)kesseln angewendet, da gerade bei Gas durch Ausnutzung der latenten Kondensationsenergie eine deutliche Wirkungsgradverbesserung erzielt werden kann. Theoretisch lässt sich bei Gaskesseln eine Wirkungsgradverbesserung von 11% und bei Ölkesseln von 6% erzielen.

Die Rauchgastemperatur kann (besonders in der Übergangszeit) sehr niedrig werden (bis herunter auf 40°C), und die bei der Kondensation der Feuchtigkeit in den Rauchgasen entstehende Wärme wird für die Beheizung des Hauses genutzt. Weil durch diese Technik sehr niedrige Vorlauftemperaturen möglich sind und der Kessel daher in weiten Bereichen mit hohem Wirkungsgrad arbeitet, sind Brennwertgeräte aus energietechnischer Sicht sehr empfehlenswert.

Rahmenbedingungen

Notwendig ist ein korrosionsbeständiger Kamin (in bestehende Kamine wird meist ein Edelstahlrohr mit kleinerem Durchmesser eingezogen). Weiters wird ein Kanalanschluss für das Kondensat benötigt. Je nach Kesselleistung ist auch manchmal eine Kondensatneutralisiation nötig. Brennwertkessel enthalten weiters einen Kondensationswärmetauscher und mechanische Abgasführungen (Ventilator) oder Gebläsebrenner. Ideal ist die Kombination mit einem Niedertemperatur-Wärmeabgabesystem.


* Versottung: Als Versottung wird die Durchdringung der Mantelsteine eines Kamins mit Wasser, Teer und Schwefel bezeichnet, die zu braunen Flecken und manchmal auch unangenehmem Geruch führt. Sie entsteht durch Kondensation der Verbrennungsgase.

Die Abgase einer Feuerungsanlage werden auf dem Wege durch die Feuerstätte, das Verbindungsstück und den Schornstein abgekühlt.

Versottung tritt häufig an (Brennwert-)Gasheizungen auf, welche nicht fachgerecht montiert wurden und daher einen hohen Anteil an Wasser und relativ kühles Abgas haben.


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